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  Boxing
 
Das Boxen gehört zu den ältesten Sportarten und war in seiner Entwicklung einem ständigen Wandel unterworfen. Es gab Höhen und Tiefen, die eine gesellschaftliche Anerkennung oder schroffe Ablehnung mit sich brachten. Einen Überblick über die Entwicklung gibt Ihnen diese Zeitleiste.  

3000 v.Chr.

 

Ägypten: Nachweislich erste Faustkämpfe

900 v.Chr.

 

Verbreitung des Faustkampfes im ägäischen Raum. Auf griechischen Vasenmalereien und Fresken findet man Darstellungen von Kämpfern.

ca. 800 v.Chr.

 

Homer beschreibt in der Ilias den frühesten Faustkampf der Griechen.

688 v.Chr.

 

Boxen wird erstmals bei den 23. Olympischen Spielen des Altertums in Griechenland ausgetragen.

616 v.Chr.

 

Erste Boxkämpfe für Jugendliche bei den 41. Olympischen Spielen

bis 393 n.Chr.

 

Entartungen des Boxens bei den Gladiatorenkämpfen im alten Rom (Schlagriemen mit Metalldornen).

393 n.Chr.

 

Der römische Kaiser Theodosius erklärt die Spiele im heiligen Olympia für abgeschafft. Auch die Gladiatorenkämpfe werden verboten.

1512

 

Albrecht Dürer gibt ein Fechthandbuch heraus, in dem auch entsprechende Faustkampftechniken dargestellt werden.

1681

 

Die Londoner Zeitung The Protestant Mercury berichtet von einem Preiskampf zwischen einem herzoglichen Lakaien und dem Meister der Londoner Schlachter-Innung.

1719

 

Der Fechtlehrer James Figg gewinnt den ersten Titel eines Box-Champions von England.

1720

 

James Figg eröffnet in Tottenham die erste englische Boxschule.

1743

 

Jack Broughton stellt die ersten Kampfregeln auf. Sie gelten bis 1838. Jack B. gilt auch als der Erfinder des Boxhandschuhs (sog. "Mufflers" (Trainingshandschuhe)).

1747

 

John Godfrey veröffentlicht das erste Lehrbuch des Boxens.

1833

 

Am 30. Mai 1833 gab es nach dem Kampf zwischen dem Iren Simon Byrne und dem Engländer James Burkle den ersten Todesfall der modernen Zeit. Byrne wird nach 3 Stunden und 15 Minuten in der 99. Runde schwer getroffen und bricht zusammen. Er erwacht nicht mehr aus dem Koma und stirbt einige Tage später.

1833

 

In Deutschland berichtet die Zeitschrift "Bibliothek der neuen Weltkunde" erstmals über einen Boxkampf.

1838

 

Die "London Prize Ring Rules" werden als Nachfolger der Broughton Rules eingeführt. Die Londoner Regeln schreiben erstmals die Ringgrösse und die Begrenzung mit drei Seilen vor. Ausserdem werden der Tiefschlag und das Kopfstossen verboten. Ging ein Kämpfer zu Boden, blieb ihm eine halbe Minute Erholungszeit, um den Kampf wieder fortzusetzen. Die Runden wurden von Niederschlag zu Niederschlag gezählt. Geboxt wurde ohne Handschuhe ("Bare Knuckle" - mit bloßen Fäusten).

1860

 

Erster Kampf um die Weltmeisterschaft zwischen den englischen Champion Tom Sayers und den amerikanischen Meister John Camel Heenan in Farnborough/England. Der Kampf endete mit einem Unentschieden nach 2 Stunden und 20 Minuten und 42 Runden, nachdem die Zuschauer den Ring stürmten und den Abbruch des Kampfes erzwangen. Sayers wurde zum unangefochtenen Titelverteidiger erklärt.

1863

 

In der Leipziger Verlagsbuchhandlung J.J. Weber erscheint das Buch "Die Boxkunst. Anleitung zur selbstständigen Erlernung des Hand- und Fußboxens" von Jacob Happel, einem Turn- und Fechtlehrer aus Antwerpen.

1867

 

John Sholto Douglas, der neunte Marquess of Queensberry, und John Graham Chambers stellen die "Queensberry Rules" auf. Diese "Regeln des Boxens mit Handschuhen" sind bis heute die Basis des Boxsports. Festgelegt wurden unter anderem das Tragen von gepolsterten Boxhandschuhen, die Rundendauer (3 Minuten), die Einführung von Gewichtsklassen und das Auszählen bis zehn bei Niederschlägen.

1867

 

In England werden Amateur-Boxmeisterschaften zum erstenmal in den Gewichtsklassen Leicht, Mittel und Schwer nach den "Queensberry Rules" ausgetragen.

1880

 

In England wird die Amateur-Boxing-Association (ABA) gegründet.

1881

 

In Deutschland erscheint das Buch mit dem Titel "Das Boxen" vom Turn- und Fechtmeister Carl Kapell.

1884

 

Englischen Amateurboxern wird die Teilnahme an nicht genehmigten Turnieren verboten.

1884

 

Erste Weltmeisterschaft, die nach "Queensberry-Regeln" ausgetragen wird: WM im Mittelgewicht Jack Dempsey (Irland) besiegt George Fulljames (Kanada) in Great Kills/New York durch KO in der 22.Runde

1889

 

Letzte Schwergewichtsweltmeisterschaft, die nach den "London-Prize-Ring-Rules" (Bare Knuckle) ausgetragen wird: Champion John L. Sullivan (USA) besiegt Jake Kilrain (USA) in Richburg/Mississipi nach 75 Runden.

1891

 

Der "National Sporting Club" (NSC) wird in England gegründet und gilt bald als regulierender Verband des Boxsports in Großbritannien.

1891

 

Der Deutsche Athletik-Sportverband wird gegründet. In diesem Verband waren die Schwerathleten und Ringer organisiert. Das Boxen wurde geduldet, aber nicht gefördert.

1892

 

James J. Corbett (USA) wird nach seinem KO-Sieg über John L. Sullivan (USA) in New Orleans erster Schwergewichtsweltmeister nach den "Queensberry-Regeln".

23.01.1893

 

Der Arbeiter-Athletenklub "Einigkeit" wird in Elmshorn gegründet.

1897

 

Der Kampf Fitzsimmons vs. "Gentleman" Jim Corbett ist der 1. Boxkampf, der verfilmt wurde.

1898

 

Nach den Regeln der Amateur-Boxing-Association (ABA) wird für jede Runde gepunktet.

1899

 

In Deutschland werden die ersten Profikämpfe ausgetragen.

1904

 

Olympische Spiele in St. Louis: Boxen gehört zum olympischen Programm. Allerdings nahmen nur amerikanische Kämpfer teil.

1906

 

Die Amateur-Boxing-Association (ABA) schreibt für jeden Boxer die ärztliche Untersuchung vor jedem Meisterschaftskampf vor.

1906

 

Im Dezember entsteht der Arbeiter-Athletenbund Deutschlands (AABD). Ihm gehören Schwerathleten, Ringer und Boxer an.

1911

 

Das Buch "Boxen. Ein Fechten mit Naturwaffen" von Joe Edwards (der bürgerliche Name war Paul Maschke) erscheint.

1912

 

Olympische Spiele in Stockholm: Boxen gehört nicht zum olympischen Programm, weil der Boxsport in den skandinavischen Ländern verboten ist.

1912

 

In Berlin wird der erste deutsche Boxclub, der SV Astoria-Berlin, gegründet.

1912

 

Der Deutsche Boxverband wird in Hamburg gegründet. Dieser Verband bestand allerdings nur zwei Jahre.

bis 1918

 

In Deutschland ist das öffentliche Boxen (ausser in den Hansestädten) verboten. Boxkämpfe wurden als geschlossene Veranstaltungen ausgetragen.

nach 1918

 

Aus englischer Kriegsgefangenschaft zurückkehrende Soldaten machen das Boxen populär.

seit 1920

 

Das Boxen gehört zum traditionellen Programm der olympischen Spiele.

1920

 

Die Fédération Internationale de Boxe Amateur (FIBA) wird in Paris gegründet.

1920

 

Der Deutsche Reichsverband für Amateurboxen (DRfAB) wird gegründet.

1921

 

Der Deutsche Reichsverband für Amateurboxen (DRfAB) verbietet Frauenboxen.

1920

 

Arthur Bülow gründet in Berlin die bis heute existierende Fachzeitung "Boxsport".

ab 1924

 

Die Europameisterschaften im Amateurboxen werden ausgetragen.

1925

 

Der "Verband Deutscher Faustkämpfer" (VDF) verbietet professionelles Frauenboxen.

1925

 

An der I. Internationalen Arbeiter-Olympiade in Frankfurt am Main vom 24.07. bis 28.07. nehmen 31 Boxer teil.

1926

 

Auf dem Bundesfest des Arbeiter-Athletenbund Deutschlands (AABD) werden erstmalig Einzelmeisterschaften um den Titel "Bundesmeister 1926" durchgeführt.

1927

 

Der Breitensträter-Diener-Kampf am 11. Dezember in Leipzig ist der erste vom Rundfunk übertragene Boxkampf in Deutschland.

1929

 

Im Deutschen Reichsverband für Amateurboxen (DRfAB) sind rund 300 Vereine und 48.000 Mitglieder organisiert.

1930

 

Max Schmeling wird Profi-Weltmeister im Schwergewicht.

1931

 

An der II. Internationalen Arbeiter-Olympiade in Wien nehmen auch Boxer des AABD teil. Sie gewinnen 4 erste, 8 zweite und 5 dritte Plätze und werden die erfolgreichste Mannschaft.

1932

 

Max Schmeling verliert seinen Weltmeistertitel im Schwergewicht.

1932

 

Die Nationalstaffel der deutschen Amateurboxer erreicht beim Vergleich mit der US-Mannschaft ein beachtliches 8:8 unentschieden.

1934

 

Der Deutsche Reichsverband für Amateurboxen (DRfAB) wird in Deutscher Amateur-Box-Verband (DABV) umbenannt.

1936

 

Olympische Spiele in Berlin: mit dem Gewinn von zwei Goldmedaillen, zwei Silbermedaillen und einer Bronzemedaille feiern die deutschen Boxer ihren bisher grössten Erfolg.

1945

 

Der Deutsche Amateur-Box-Verband (DABV) wird nach Beendigung des 2. Weltkrieges aufgelöst.

1945

 

Der Boxsport wird als Wehrsportart gemäß Kontrollratsdirektive 23 der Allierten vom 17.12.1945 verboten.

1946

 

Aus der FIBA wird die Association Internationale de Boxe Amateur (AIBA).

1947

 

Am 3. Mai 1947 wird in Kiel der Schleswig-Holsteinische-Amateur-Boxverband (SHABV) gegründet.

1949

 

Der Deutsche Amateur-Box-Verband (DABV) wird Ende 1949 in Essen neu gegründet.

1951

 

Deutsche Amateurboxer sind wieder bei den Europameisterschaften (Mailand) zugelassen.

1958

 

Am 3. und 4. Mai wird der Deutsche Box-Verband (DBV) der DDR gegründet.

1972

 

Olympische Spiele in München: die Trefferfläche der Boxhandschuhe ist zum ersten Mal weiß abgesetzt.

1972

 

Dieter Kottysch erkämpft sich bei den Olympischen Spielen in München die erste Goldmedaille für den DABV.

1984

 

Olympische Spiele in Los Angeles: erstmals ist der Kopfschutz vorgeschrieben.

1986

 

Der Mundschutz ist ab 1.10.1986 Pflicht.

1990

 

Am 8. Dezember wird in Bochum der Einigungsvertrag über die Zusammenführung des DABV und DBV zum 1. Januar 1991 unterzeichnet.

1993

 

Der Kopfschutz ist ab Mai für alle Kämpfe der Amateurboxer vorgegeben.

1993

 

Der Weltverband schreibt 10 Unzen-Boxhandschuhe vor.

19.11.1994

 

Der erste öffentliche Amateur-Kampftag Deutschlands für Frauen findet bei den "1. Hamburger Frauensporttagen" statt. Ulrike Heitmüller und Marion Einsiedel boxen 3x3 Minuten.

November 1994

 

Die AIBA beschließt die Legalisierung des Frauenboxens.

1995

 

Der Deutsche Amateur-Box-Verband (DABV) nimmt
das Frauenboxen in seinen Wettkampfbestimmungen auf.



 
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